Sehr geehr­te Damen und Herren,

seit über sechs Wochen herrscht in Euro­pa wie­der Krieg. Ein Zustand, den wir nicht ken­nen. Und mit Schre­cken haben wir erfah­ren müs­sen, was das Wort „Krieg“ eigent­lich bedeu­tet. Es bedeu­tet: Tau­sen­de Tote, Mil­lio­nen auf der Flucht, aus­ein­an­der­ge­ris­se­ne Fami­li­en, uner­mess­li­che Zer­stö­rung und unsag­ba­res Leid.

Der Über­fall auf die Ukrai­ne zeigt uns, wel­ches Grau­en ein ein­zel­ner von bizar­ren Macht­ge­dan­ken beses­se­ner Tyrann aus­rich­ten kann. Nie­mals hät­ten wir dies nach 1945 und nach der Über­win­dung des kal­ten Krie­ges für mög­lich gehal­ten. Wir ver­trau­ten auf ein fried­li­ches Mit­ein­an­der von demo­kra­ti­schen, plu­ra­lis­ti­schen Gesell­schaf­ten in Euro­pa, basie­rend auf der Aner­ken­nung der bestehen­den Gren­zen. Der Über­fall auf die Ukrai­ne hat uns gezeigt, dass das Ver­rü­cken von Lan­des­gren­zen mit­tels mas­si­ver Waf­fen­ge­walt für man­che Des­po­ten immer noch eine Opti­on hege­mo­nia­ler Macht­phan­ta­sien dar­stellt. Auch das war für uns nicht vor­stell­bar. Und doch ist es passiert.

Mil­lio­nen Ukrai­ne­rin­nen und Ukrai­ner, Frau­en und Kin­der, sind vor der Armee Putins auf der Flucht. Es ist beein­dru­ckend, wie der Wes­ten sich die­ser Her­aus­for­de­rung stellt und den Geflüch­te­ten Auf­nah­me und Schutz bie­tet. Viel­leicht vor­über­ge­hend, aber viel­leicht auch für immer.

Wir haben gezeigt, dass die Euro­päi­sche Uni­on und ihre Part­ner zusam­men­hal­ten kön­nen und dass wir alle zusam­men­hal­ten kön­nen. Auch hier im Kreis Ahr­wei­ler ist die Soli­da­ri­tät groß. Nicht nur von Sei­ten der poli­ti­schen Par­tei­en und Grup­pie­run­gen, son­dern beson­ders von den Ein­woh­ne­rin­nen und Einwohnern.

Men­schen, die selbst von der Flut betrof­fen sind, möch­ten nun Flücht­lin­gen Obdach, Nah­rung und Wär­me bie­ten und etwas zurück­ge­ben. Auch das hät­ten wir vor eini­gen Jah­ren nicht für mög­lich gehalten.

Unse­re Gedan­ken sind aber auch bei den Men­schen in der Ukrai­ne die blie­ben. Die ihre Hei­mat, ihr Land, aber auch ihre Wer­te ver­tei­di­gen. Dies, mei­ne Damen und Her­ren, sind auch unse­re Wer­te. Wer­te wie die Frei­heit, die unser fried­li­ches Zusam­men­le­ben auf demo­kra­ti­scher Basis aus­ma­chen. Auch und gera­de die­se Men­schen benö­ti­gen unse­re Unterstützung!

Des­halb ist es heu­te wich­tig, hier in Bad Brei­sig gegen den Krieg und für die Soli­da­ri­tät mit der Ukrai­ne erneut ein Zei­chen zu setz­ten. Denn der Krieg in Ost­eu­ro­pa geht uns alle an!

Ich möch­te mich ganz herz­lich bei Bür­ger­meis­ter Mar­cel Cas­pers, der Stadt Bad Brei­sig, der Ver­bands­ge­mein­de Bad Brei­sig, Bünd­nis 90 / DIE GRÜNEN, der Grü­nen Jugend, der SPD, den Jusos, der CDU, der FWG, der FDP, bei „Die PARTEI“, der Lin­ken, dem Bünd­nis Rema­gen für Frie­den und Demo­kra­tie und der Kar­ne­vals­ge­sell­schaft Bad Brei­sig für die Orga­ni­sa­ti­on die­ser wich­ti­gen Mahn­wa­che sowie allen Bür­ge­rin­nen und Bür­gern für ihr Kom­men am heu­ti­gen Sonn­tag bedan­ken. Heu­te ste­hen wir ver­eint für ein gemein­sa­mes Ziel: Stoppt den Krieg in der Ukrai­ne. Wir brau­chen wie­der Frie­den in Euro­pa. Wir las­sen die Men­schen in der Ukrai­ne nicht im Stich wir ste­hen heu­te hier sym­bo­lisch an ihrer Sei­te für die Bewah­rung unse­re Werte.