Tempo 30 — und dann ist alles gut? -
CDU Bad Breisig: Wirkliche Entlastung bringt nur ein Tunnel — Machbarkeitsstudie beantragt
„Die CDU Bad Breisig diskutiert durchaus eine mögliche Tempo-30-Zone auf der B 9 in der Ortsdurchfahrt der Kurstadt, weiß aber auch, dass die Bürger das sehr kontrovers betrachten. Eine solche Regelung hätte aber nur Sinn, wenn weitere Maßnahmen wie Ampeln zur Geschwindigkeitskontrolle und zur Verkehrsregelung installiert würden. Aber genauso das Aufbringen eines Flüsterasphalts und die niveaugleiche Anhebung der Kanaldeckel,” teilt die stellvertretende Vorsitzende der Bad Breisiger CDU, Beate Deres, jetzt mit. Sie sagt: “So lässt sich die durch die Stadt rollende Blechlawine für die Anwohner erträglicher gestalten.” Dies alles soll aber in einer groß angelegten Bürgerbefragung gemeinsam mit einem neuen Verkehrskonzept für die Stadt Bad Breisig insgesamt diskutiert werden.
Allerdings macht sie auch deutlich: “Wenn aber — wie jetzt in der Presse zu lesen war — mit Tempo 30 das Ziel erreicht werden soll, dass ‘LKW-Fahrer das Interesse an einer Bad-Breisig-Durchfahrt verlieren’, so wird das wohl nicht gelingen.” Denn genau zu diesem Thema habe es, so Deres, im letzten Jahr im Kulturbahnhof eine Anhörung von Verkehrsfachleuten der Polizei und des für den Straßenbau zuständigen Landesbetriebes Mobilität (LBM) gegeben. Deren klares Fazit: Beim LKW-Verkehr handele es sich zum Großteil um örtlichen und regionalen sogenannten „Ziel- und Quellverkehr“, der nicht großräumig umgeleitet werden könne. Von daher werde man es mit Ampeln und Tempo 30 eher nicht erreichen, dass LKW den Weg durch Bad Breisig meiden.
Zudem helfe eine Geschwindigkeitsreduzierung nicht bei einem weiteren Problem, nämlich beim Lärm, den vor allem bremsende und wieder anfahrende schwere LKW machen — und das auch bei Tempo 30. Aber gerade der Lärm sei — auch mit Blick auf den Güterverkehr der Bahn — ein wichtiges Thema.
Deres: “21.000 Fahrzeuge täglich, darunter 1.500 LKW — das ist nach Aussagen der Fachleute auch für eine innerörtliche Bundesstraße eine extrem hohe Fahrzeugbelastung.” Eine wirkliche Entlastung könne nur ein Tunnel bringen. Auch wenn eine solche Tunnel-Lösung noch Jahrzehnte brauche, so müsse man jetzt die Planungen voranbringen, denn „der längste Weg beginnt mit dem ersten Schritt“. Genau deshalb habe die CDU im Stadtrat die Erstellung einer entsprechenden Machbarkeitsstudie beantragt.