Integration und Integrationskurse im Ahrkreis
Landtagsabgeordnete Ernst und Gies fragten nach —
Zu Beginn des Monats Januar berichtete das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, dass die Wartezeit auf Integrationskurse im vergangenen Jahr mehr als 3 Monate betragen habe. Damit sei das angestrebte Ziel einer sechswöchigen Wartezeit bei Weitem nicht erreicht worden.
Dies veranlasste die beiden Landtagsabgeordneten aus dem Kreis Ahrweiler Guido Ernst und Horst Gies (beide CDU) die Landesregierung in einer kleinen Anfrage nach der Situation im Kreis Ahrweiler zu fragen. Sie möchten wissen, wie vielen anerkannten Asylsuchenden und Flüchtlingen die Teilnahme an einem Integrationskurs angeboten wurde.
Gleichzeitig zeigten sie sich überrascht von den Medienmeldungen zu Beginn des Monats, dass viele die Integrationskurse nicht besuchen würden oder dass eine zunehmende Zahl von Analphabeten in den Kursen, trotz kleiner Lerngruppen, nicht zu einem Abschluss kämen.
Guido Ernst: „ Jobcenter und Arbeitsagenturen haben nach Informationen z.B. des Magazins Focus besorgt darauf hingewiesen, dass vier von fünf dieser Flüchtlinge auch nach dem Kurs so wenig Deutsch sprechen würden, dass sie keine Möglichkeit für eine Ausbildung oder einen Aushilfsjob hätten.“
Deshalb fragten die Abgeordneten auch, wie viele Asylsuchende und Flüchtlinge die Möglichkeit der Kurse angenommen oder abgelehnt hätten, wie viele die Integrationskurse abgebrochen und wie viele sie erfolgreich abgeschlossen hätten. Auch eine Frage nach der kontinuierlichen Teilnahme an den Kursen wurde von Gies und Ernst gestellt.
Schließlich wollen sie noch wissen, wie häufig Sanktionen gegenüber anerkannten Asylsuchenden und Flüchtlingen im Kreis Ahrweiler ausgesprochen wurden, weil sie eine Teilnahme am Integrationskurs verweigert, abgebrochen oder nur sporadisch teilgenommen haben.
Horst Gies sagt hierzu:“ Integration ist ein Prozess des Zusammenwachsens. Damit dieser gelingen kann, braucht es zwei Aspekte: Fördern und Fordern.“ Und sein Kollege Guido Ernst ergänzt: „Sprach- und Integrationskurse sind das notwendige Handwerkszeug. Sie müssen auch klare Regeln zeigen, die Orientierung bieten.“
Beide Abgeordneten sind der Überzeugung, dass Integration kein einseitiger Prozess bei der aufnehmenden Gesellschaft ist, sondern dass auch der Beitrag der zu uns Kommenden eingefordert werden muss.