Karnevalistisches Brauchtum in Gefahr -
Karnevalisten aus der Region wenden sich an Landtagsabgeordnete Petra Schneider -
BAD BREISIG: Die Karnevalsvereine in Rheinland-Pfalz sehen sich mit massiven Problemen konfrontiert.
Denn im Jahr 2023 tritt ein Erlass in Kraft, der besagt, dass Karnevalswagen künftig eine Zulassung
benötigen. Da diese Zulassung mit hohen Kosten verbunden ist, gerät ein wichtiges Brauchtum in
Gefahr.
Das Landesministerium für Wirtschaft und Verkehr verlangt zur Zulassung ab 2023 eine
kostenintensive Betriebserlaubnis und daraus entstehende Umbauten. Markus Feix von der KG Bad
Breisig erklärt, dass die Kosten für das Gutachten pro Fahrzeug künftig zwischen 150 und 200 Euro
betragen würden. Dazu kommen hohe Kosten für den Umbau der Brauchtumswagen, um diese mit
einem eigenen Bremssystem auszustatten. Denn auflaufgebremste Wagen sind laut dem Erlass des
Ministeriums nicht mehr erlaubt.
Diese hohen Kosten sind gerade für die kleineren Traditionsvereine und insbesondere von privaten
Zugteilnehmern, die ein wichtiger Bestandteil der ländlichen Karnevalszüge bilden, nicht zu bewältigen.
Die Gleichsetzung von gewerblich genutzten Anhängern, die 80 km/h fahren und Karnevalswagen,
die im Umzug maximal 6 km/h fahren, ist unverhältnismäßig. Darum gibt es für Karnevalswagen eine Sondergenehmigung,
die Ende 2022 ausläuft.
Der Wunsch der Karnevalsvereine ist es, diese Sondergenehmigung zu verlängern, und den
Erlass des Ministeriums vorerst auszusetzen.
Deshalb baten Vertreter der Karnevalsvereine der Rheinschiene die CDU-Landtagsabgeordnete Petra
Schneider in einem gemeinsamen Gespräch um Hilfe.
„Nach über zwei Jahren Coronapause, in der die Vereine kaum Einnahmen hatten, werden ihnen jetzt solch kostenintensive Auflagen gemacht“,
sagt Schneider. „Da die Umsetzung für die ehrenamtlich arbeitenden Vereine jetzt finanziell nicht zu
stemmen ist, geraten große wie kleine Karnevalsvereine in finanzielle Schwierigkeiten“, so Schneider weiter.
Die Vereine sind in Sorge, dass der Karnevalsumzug im kommenden Jahr ausfallen müsste, da
sie derzeit nicht in der Lage seien, ihre Brauchtumswagen an den Erlass anzupassen.
Die Vereine brauchen nun dringend Entlastung. Eine mögliche Lösung ist eine Verlängerung der
Ausnahmeregelung um zwei Jahre. „Dafür werde ich mich in Mainz einsetzen“, so die
Landtagsabgeordnete Schneider. So könnten Vereine finanziell „Luft holen“, um nötige Umbauten zu
bezahlen.
„Wichtig ist, dass eine schnelle Lösung gefunden wird“, sagt Schneider. „Sonst müssen wir
im Frühjahr 2023 erneut auf ein geliebtes Brauchtum verzichten.“
Bildunterzeile: Petra Schneider im Gespräch mit den Vorständen der Karnevalsvereine an der
Rheinschiene