21. Novem­ber 2022

Karnevalistisches Brauchtum in Gefahr -

Kar­ne­va­lis­ten aus der Regi­on wen­den sich an Land­tags­ab­ge­ord­ne­te Petra Schnei­der -



BAD BREISIG: Die Kar­ne­vals­ver­ei­ne in Rhein­­land-Pfalz sehen sich mit mas­si­ven Pro­ble­men kon­frontiert.

Denn im Jahr 2023 tritt ein Erlass in Kraft, der besagt, dass Kar­ne­vals­wa­gen künftig eine Zulassung

benötigen. Da die­se Zulas­sung mit hohen Kos­ten ver­bun­den ist, gerät ein wichtiges Brauch­tum in

Gefahr.

Das Lan­des­mi­nis­te­ri­um für Wirt­schaft und Ver­kehr ver­langt zur Zulas­sung ab 2023 eine

kos­ten­in­ten­si­ve Betriebs­er­laub­nis und dar­aus ent­ste­hen­de Umbau­ten. Mar­kus Feix von der KG Bad

Brei­sig erklärt, dass die Kos­ten für das Gut­ach­ten pro Fahr­zeug künftig zwi­schen 150 und 200 Euro

betra­gen wür­den. Dazu kom­men hohe Kos­ten für den Umbau der Brauch­tums­wa­gen, um die­se mit

einem eige­nen Brems­sys­tem aus­zus­tatten. Denn auflauf­ge­brems­te Wagen sind laut dem Erlass des

Minis­te­ri­ums nicht mehr erlaubt. 

Die­se hohen Kos­ten sind gera­de für die klei­ne­ren Tra­ditions­ver­ei­ne und ins­be­son­de­re von privaten 
Zug­teil­neh­mern, die ein wich
tiger Bestand­teil der länd­li­chen Kar­ne­vals­zü­ge bil­den, nicht zu bewältigen.

Die Gleich­set­zung von gewerb­lich genutz­ten Anhän­gern, die 80 km/h fah­ren und Karnevalswagen, 
die im Umzug maxi­mal 6 km/h fah­ren, ist
unver­hält­nis­mä­ßig. Dar­um gibt es für Kar­ne­vals­wa­gen eine Sondergenehmigung, 
die Ende 2022
aus­läuft.

Der Wunsch der Kar­ne­vals­ver­ei­ne ist es, die­se Son­der­ge­neh­mi­gung zu ver­län­gern, und den

Erlass des Minis­te­ri­ums vor­erst auszusetzen.


Des­halb baten Ver­tre­ter der Kar­ne­vals­ver­ei­ne der Rhein­schie­ne die CDU-Lan­d­­tags­­a­b­­ge­or­d­­ne­­te Petra

Schnei­der in einem gemein­sa­men Gespräch um Hilfe.

„Nach über zwei Jah­ren Coro­na­pau­se, in der die Ver­ei­ne kaum Ein­nah­men hatten, wer­den ihnen jetzt solch kos­ten­in­ten­si­ve Auflagen gemacht“,

sagt Schnei­der. „Da die Umset­zung für die ehren­amt­lich arbei­ten­den Ver­ei­ne jetzt finan­zi­ell nicht zu

stem­men ist, gera­ten gro­ße wie klei­ne Kar­ne­vals­ver­ei­ne in finan­zi­el­le Schwie­rig­kei­ten“, so Schnei­der wei­ter.

Die Ver­ei­ne sind in Sor­ge, dass der Kar­ne­vals­um­zug im kom­men­den Jahr aus­fal­len müss­te, da

sie der­zeit nicht in der Lage sei­en, ihre Brauch­tums­wa­gen an den Erlass anzupassen.

Die Ver­ei­ne brau­chen nun drin­gend Ent­las­tung. Eine mög­li­che Lösung ist eine Ver­län­ge­rung der

Aus­nah­me­re­ge­lung um zwei Jah­re. „Dafür wer­de ich mich in Mainz ein­set­zen“, so die

Land­tags­ab­ge­ord­ne­te Schnei­der. So könn­ten Ver­ei­ne finan­zi­ell „Luft holen“, um nötige Umbau­ten zu

bezah­len.

„Wichtig ist, dass eine schnel­le Lösung gefun­den wird“, sagt Schnei­der. „Sonst müs­sen wir

im Früh­jahr 2023 erneut auf ein gelieb­tes Brauch­tum verzichten.“




Bild­un­ter­zei­le: Petra Schnei­der im Gespräch mit den Vor­stän­den der Kar­ne­vals­ver­ei­ne an der

Rhein­schie­ne