Guido Ernst und Horst Gies: Fakultativen Wechselunterricht jetzt ermöglichen – Schulträger Kreis ist einverstanden -
Der Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion, Christian Baldauf, und die bildungspolitische Sprecherin und stellvertretende Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion, Anke Beilstein, sprechen sich für die Ermöglichung von fakultativem Wechselunterricht ab der siebten Klasse aus. Schulministerin Hubig setze mit ihrer Passivität den Erfolg des Teil-Lockdowns aufs Spiel.
Guido Ernst, der Vorsitzende des bildungspolitischen Ausschusses im Landtag stimmt ihnen zu: „Bei der Bekämpfung einer Pandemie ist langes Abwarten die schlechteste Lösung. Wir müssen deshalb jetzt handeln. Denn es ist eine Illusion zu glauben, dass steigende Infektionen dauerhaft vor den Schulen Halt machen.“
Seine Meinung bestätigen auch die Zahlen. Bundesweit waren letzte Woche 106 Schulen komplett und 4027 teilweise geschlossen. Er führt weiter aus: „Wenn also breite Übereinstimmung darüber besteht, dass Präsenzunterricht die beste aller Lösungen für unsere Kinder ist, müssen wir alles daransetzen, ihn Corona-angepasst möglichst lange zu gewährleisten.“
„Erreicht werden kann dies allerdings nicht mit dem alleinigen Verweis von Frau Hubig auf regelmäßiges Lüften. Das trägt nicht durch die nächsten Monate. Vielmehr muss Frau Hubig endlich erklären, ab wann für sie das Szenario 2, also das Wechselmodell, greifen soll“, so Christian Baldauf.
Der Kollege von Guido Ernst, Horst Gies, ergänzt: „Um komplette Schulschließungen zu vermeiden, brauchen wir intelligente Konzepte von Wechselunterricht. Daher fordern wir die Aufhebung des generellen Verbots von Wechsel- und Hybridmodellen durch die ADD. Wir vertrauen in die pädagogische Expertise und Organisationsmöglichkeit der Schulen vor Ort, wenn diese in Anbetracht der lokalen Infektionslage Hybrid- und Wechselmodelle umsetzen möchten und empfehlen dies ab der siebten Klassenstufe.“ Er weist auch darauf hin, dass Viele Schulen im Kreis dazu in der Lage sind und dass viele Eltern dies auch wünschen. „Der Kreis wäre dazu bereit, die ADD und das Ministerium blockieren diese Lösung aber, obwohl die Inzidenzzahl der Infektionen im Kreis hoch ist und das Risiko auch in den Schulen besteht. Nach den Vorgaben des Robert Koch Instituts sollte bei diesen Zahlen Gruppenteilung und Wechselunterricht möglich sein.“
Guido Ernst ergänzt: „Die Landesregierung muss Kriterien festlegen, nach denen eine Verweigerung von Wechselunterricht durch die ADD nur mit triftigen Gründen möglich ist. Das reduziert nicht nur das Infektionsrisiko in den Schulen, sondern auch bei der Schülerbeförderung. Die Schulen sollten dabei die Freiheit haben, selbst lageangepasst den Wechselrhythmus festzulegen. Das kann ein täglicher, mehrtägiger oder auch ein wöchentlicher Wechsel sein. Es ist flächendeckend eine Notbetreuung für alle Kinder mit Betreuungsbedarf seitens des Landes einzurichten. Dafür müssen entsprechende Mittel vom Land zur Verfügung gestellt werden.“
Die Lehrer müssten zwar zunächst sowohl den Präsenzunterricht wie auch die Hausarbeit vorbereiten; aber diese doppelte Vorbereitung beträfe den doppelten Zeitraum, da ja ein Gruppentausch stattfindet. Die verkleinerten Gruppen hätten zudem den Vorteil, dass ein viel effektiveres Lernen für die Schüler in der Präsenzphase möglich ist.
Auch der Fraktionsvorsitzende im Kreistag Karl-Heinz Sundheimer ist für eine solche Lösung: „Nach Berichten in der Presse waren in Rheinland-Pfalz letzte Woche 245 Schulen teilweise geschlossen. Es gab 1142 Infektionen und Quarantänefälle bei den Schüler und 138 bei den Lehrern. Natürlich ist das nur ein kleiner Bruchteil der Gesamtschüler- und –lehrerschaft, aber die Dunkelziffer kennt auch niemand. Im Kreis Ahrweiler waren letzten Freitag 17 Schulen von Teilschließungen betroffen, davon 9 Grundschulen und 8 weiterführende Schulen. Viele Eltern wenden sich an uns Kommunalpolitiker, weil sie diese Unterschiede im Teil-Lockdown nicht verstehen.“